Lahr wird Sitz der neu gegründeten »International Fryderyk Chopin Music Academy«. Unter der Leitung von Bozena Maria Maciejowska will das Institut junge Nachwuchstalente und Musikstudenten fördern, aber auch das musikalische Erbe eines bedeutenden Komponisten pflegen.
»Robert Schumann hat ihn als Genie bezeichnet und doch auch vieles in seiner Musik nicht verstanden. Chopin gibt uns noch immer Rätsel auf«, sagt Bozena Maria Maciejowska. Ihr Wort
hat Gewicht. Die habilitierte Doktorin der musikalischen Künste unterrichtet nicht nur seit mehr als 20 Jahren an der Frédéric-Chopin-Universität in Warschau. Sie zählt zu den
wichtigsten Interpreten und Spezialisten für die Musik ihres berühmten Landsmannes. Sie hat einem einzigen Satz, dem Finale der berühmten »Sonate in b-Moll« ein ganzes Buch
gewidmet.
Es kommt daher nicht von ungefähr, das die neue, von ihr geleitete Musikakademie in Lahr seinen Namen trägt. Seine Musik soll lebendig bleiben, an der Akademie eine wichtige Rolle
spielen. Bei der Förderung junger Talente setzt das im Lahrer »zeit-areal« angesiedelte Institut auf die Bündelung von künstlerischer, pädagogischer und wissenschaftlicher Kompetenz,
auf eine enge Kooperation mit den Musikschulen und Fachzügen der Hochschulen am Oberrhein.
Die Akademie wird Meisterkurse, Seminare und Workshops mit international tätigen Dozenten und Musikprofessoren organisieren, aber auch Konzerte und Fachvorträge. Das Konzept ist
interdisziplinär, setzt auf Kreativität und künstlerische Offenheit. Der offizielle Startschuss der Akademie fällt heute, Freitag, im Rahmen eines kleinen Festaktes und eines
Konzertes in der Kantine des »zeit.areal«.
Ausgesuchte Meisterkurse und Seminare werden darüber hinaus durch Stipendien unterfüttert, die über den hochkarätig besetzten Beirat der Akademie akquiriert und vergeben werden. Zu
den Gründungsmitgliedern gehören, neben Bozena Maria Maciejowska, Antoni Grudzinski, der Direktor der Frédéric-Chopin-Gesellschaft in Warshau, Mikhail Voskresenskii vom berühmten
Tschaikowski Konservatorium in Moskau, Adam Vodnicki vom Musikkolleg der University of North Texas in Denton/USA und Eckehard Ficht, der Geschäftsführer des »zeit.areal«.
Den ersten Meisterkurs im Februar wird Bozena Maria Maciejowska selbst leiten. Das vorläufige Jahresprogramm listet einen Meisterkurs für Cello und ein Einführungsseminar in die
Orchesterarbeit mit Michael Vollhart aus Freiburg auf. Yale Berger und Hansjakob Staemmler bieten Kurse für Flöte an, das Freiburger Berthold Quartett einen Kurs für Kammermusik.
Vielseitiges Programm
Im August wird eine zehntägige Sommerakademie auf Mallorca angeboten, im November laden Bozena Maria Maciejowska und Michael Vollhart zum Meisterkurs in der französischen Auvergne
ein. Am 11. Juni ist im Straßburger »Château Pourtalès« ein Akademiekonzert mit der brasilianischen Pianistin Claudia Corona angesetzt. »Chopin bewusster hören und verstehen«, lautet
das Thema des Kurses im September mit dem Musikwissenschaftler und Publizisten Stefan Schaub aus Appenweier, der auch den musikalischen Laien ansprechen will. Am 17. Oktober, dem
Todestag von Frédéric Chopin, wird die deutsche Übersetzung des Buchs von Bozena Maria Maciejowska vorgestellt.
Die Akademie bietet darüber hinaus auch die Begleitung bei der Vorbereitung auf Musikwettbewerbe und wichtige Prüfungen an. Sie organisiert Auftrittsmöglichkeiten für junge Musiker,
aber auch Konzerte und Events für Unternehmen und Institutionen.
www.int-chopinmusicacademy.com